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Handbuch zu Gothic I (Schrift): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Gothic Almanach

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'''Geschichte vergangener Tage (Story)'''<br>

Version vom 28. August 2006, 14:11 Uhr

Auszug aus dem Gothic I - Handbuch:

Achtung: Da der Inhalt des Gothic I - Handbuchs nicht offiziell von Piranha Bytes abgesegnet wurde, ist dieser Prolog nicht als verläßliche Informationsquelle über Hintergrundwissen der Gothic-Geschichte anzusehen!


Geschichte vergangener Tage (Story)

Vor vielen Jahren, in einem fernen Land, lebten die Menschen in einem Königreich, das sie Myrthana nannten. Es war ein blühendes Königreich, die Kornkammern waren Jahr um Jahr gefüllt und die Minen gaben gutes Kupfer, Bronze und Erz her, so das niemand Not leiden musste.
Über allem standen die Priester der Götter, deren Macht und Einfluss groß waren. Die Götter waren dem Volk gut gesonnen, zu oberst stand Innos der Gott der Sonne und des Gesetzes, der als erster und höchster Gott verehrt wurde und dessen Priester die Magier des Feuers waren.
Die Priester des Gottes Adanos, der die Waagschale zwischen Gut und Böse bildet, waren die Magier des Wasserkreises.
Nur dem Gott der Dunkelheit und des Todes, Beliar, waren keine Priester geweiht, denn seine Mächte waren von finsterer Natur.
In den Städten herrschte der Wohlstand und Gelehrte und Magier verstanden, einander Welt, Sterne, Magie zu erklären.
Doch dort, wo Zufriedenheit und Sicherheit sind, wachsen bald Neid und Misstrauen. Böse Menschen bereichern sich an den Früchten der Arbeit und streuen Argwohn und Furcht unter die Schwachen.

So kam es, das bald die benachbarten Reiche, Myrthanas Schätze für sich beanspruchen wollten. Allen voran das Reich Varant.
Über die Hügel des Reiches kamen Reiterheere, Schiffe aus dunklem Holz zogen am Horizont auf und hissten die Fahnen des Kampfes. Die Armeen von Myrthana zogen aus, um das zu verteidigen, was ihre Heimat war.
Es war Krieg.

Die Armada des Königs versenkte Schiff für Schiff, doch erlitt dabei selbst große Verluste. Die Schlachten an Land wurden von Beginn an schnell und mit größter Härte geschlagen, denn beide Seiten forderten ihren Sieg. Doch soviel Schlachten Myrthanas Männer auch gewannen, sofort erreichte sie die Kunde, das an anderem Ort die varantenischen Reiterheere wieder ins Land einfielen.
Der Krieg, dessen Ende schnell herbeigesehnt war, zog sich von Scharmützel zu Schlacht und dauerte viele Monde. Und so manch einer, der auszog sich einen Namen zu machen, sich seinen Sold verdingen oder einfach nur seine Heimat verteidigen wollte, lag bald mit dem Gesicht im Gras. Zu Tausenden kamen sie und zu Tausenden fielen sie.
Doch König Rhobar begnügte sich nicht damit, die Grenzen des Landes zu schützen. Um die Feinde ein für alle mal zu besiegen zog er mit seinen Mannen bis tief in die Länder ein und eroberte Grafschaften, Dörfer und Städte. Und alles was seine Truppen nicht zu halten vermochten, wurde dem Erdboden gleichgemacht.
Dieser Krieg dauerte länger als vier Sonnenwenden. Sein strategisches Können und das seiner Generäle, das Zusammenspiel von Heer und Magie, verhalfen ihm dazu, dass er an einem Herbsttag vor den Toren der Hauptstadt von Varant stand. Als wären sie aus einem Traum erwacht, erblickten die Varantener das Heerlager vor ihrer Stadt und ergaben sich.
Die Tore wurden geöffnet, die Waffen gestreckt und an der Spitze seiner Männer ritt König Rhobar von Schlachten gezeichnet, mit der Würde eines wahren Herrschers in die Stadt ein. Die Stadt wurde nicht geplündert, die Männer und Frauen nicht in Gefangenschaft gezwungen. König Rhobar ließ den Herrscher von Varant aufknüpfen, ernannte einen Statthalter und einen Rat, der von nun an das Reich regieren sollte und kehrte nach Myrthana zurück. Er hatte sich die Anerkennung seiner Größe verdient, aber den Preis den er zahlte, war hoch.>br> Viele Männer, Söhne, Väter und Brüder hatten ihr Leben für das Reich gelassen. Zudem waren die Vorräte knapp geworden und ein Winter stand vor der Tür. Es herrschte an vieler Ort Hunger und Verzweiflung.
In diesem Winter verstarb König Rhobar, von den Wunden des Krieges geschwächt und verzehrt.
Sein Sohn, Rhobar der Zweite ergriff schweigend das Zepter, ohne Zeremonie und Feiern und rief seine Priester, seine Berater und die Gelehrten zusammen. Gemeinsam entwickelten sie Pläne, das Reich wieder zu dem Wohlstand zu bringen, zu dem auch sein Vater einst das Reich gebracht hatte.
Doch als der Winter vorüber war, drohte dem Königreich schon die nächste Gefahr. Orkhorden aus den Nordlanden kamen über die Grenzen und plünderten Weiler und Landgüter. Wieder sandte der König seine Armeen aus, lies Grenzen befestigen und schickte Schutztruppen in die umkämpften Gebiete.
Zahlreiche Schlachten forderten wieder viele Leben. Es waren nur kleine kurze Gefechte, aus denen kein Sieger hervorging , doch König Rhobar wusste, das die Orks stark genug waren, um einen Krieg gegen Myrthana zu führen. Aber seine Armee war klein geworden und nur noch wenige Waffen standen ihm zu Verfügung. Zur Herstellung neuer Waffen brauchte er Erz.
Die Lage war überall im Land schlecht, besonders in den Minenstädten. Diebe und Deserteure trieben ihr Unwesen und viele Gefangene flohen aus den Minen.
Vor allem die Stadt Khorinis, eine der Haupt-Erzlieferanten war zu wichtig als das der König nicht einreifen müsste. Denn in den Minen von Khorinis schürften die Gefangenen ein besonderes, seltenes Erz.
Magisches Erz.

Dieses Erz, wird es richtig geschmolzen, macht jede Klinge unzerstörbar und verleiht ihr eine Schärfe und Härte der keine Rüstung widerstehen kann.
Der König rief die zwölf mächtigsten Magier des Reiches zu sich, sechs vom Kreis des Wassers und sechs vom Kreis des Feuers. Er erteilte ihnen den Befehl, eine magische Barriere um die Minenkolonie von Khorinis zu errichten , um die zahlreichen Fluchtversuche der Arbeiter zu unterbinden. Eine Barriere, die alles Leben hinein, aber nicht wieder hinaus lies. Gemeinsam entwickelten die Zwölf Magier eine Zauberformel die dieses bewerkstelligen sollte.
Als die Formel fertig war, machten sich die Zwölf Magier auf, die Barriere zu errichten. Mit der Hilfe von fünf magischen Foki, die sie nach einem rituellen Muster aufstellten, bündelten sie ihre Kraft und sprachen die Worte des Zaubers. Blitze zuckten am Himmel und dunkle Wolken zogen auf, wie ein Wirbelsturm vereinten sich die Ströme der Magie. Der Himmel färbte sich schwarz und ein anschwellendes Grollen entlud sich mit einem mal in einem explodierenden Donner. Und dann war sie da.
Über eine riesige Fläche, viel größer als voraus berechnet, zog sich die Barriere wie eine gigantische Kuppel über den Landstrich.
Bestürzt stellten die Magier fest, dass sie in der Barriere eingeschlossen waren. Die Gefangenen nutzten die Gunst der Stunde und töteten die Wachen, die mit ihnen in der Barriere gefangen waren. Die Magier rührten sie nicht an, zum einen aus Furcht vor ihren Kräften, zum anderen, weil sie schnell erkannten das sie ohne die Hilfe der Magier, die Barriere niemals wieder verlassen konnten. In die Wachhäuser zogen die Gefangenen, an ihrer Spitze Gomez, derjenige der den Aufstand angeführt hatte, der sich zuerst gegen die Wachen aufgelehnte hatte. Doch der Freude über den Sieg, wich bald der Sorge über Nahrung und Überleben.
Die Gefangenen wussten, das sie auf die Güter und Waren des Reiches angewiesen waren. Ebenso wie der König das magische Erz brauchte.
So fassten sie schnell einen Plan, der beide Seiten zunächst zufrieden stellte. Für Erz Lieferungen bezahlte der König mit Waren, so das die Gefangenen überleben konnten.
Doch nicht alle Gefangenen wollten weiterhin für den König arbeiten. Einer von ihnen sprach es laut aus und verließ das Lager. Sein Name war Lee. Ihm folgten einige Männer. Sie gründeten ein eigenes Lager, nah einer anderen Mine, das von da an nur noch das Neue Lager genannt wurde. Bei seiner Seite standen die Magier des Wassers, die weiter nach einem Plan forschten, die Barriere zu vernichten. Dafür sammelten sie das Erz aus ihrer Mine, das die Magier für ihre Forschungen brauchten. Ihr Ziel war, einen Weg nach draußen zu finden.
Die Magier des Feuers bleiben bei Gomez im Alten Lager. So waren die Magier in beiden Lagern vertreten und hielten zudem die Gefangenen davon ab, sich gegenseitig umzubringen. Mit den Gütern aus dem Königreich war das Überleben der Gefangenen gesichert und Gomez ernannte die stärksten Gefangenen zu seiner Garde und bald regierte er sein eigenes Reich, in dem zwar alle gefangen waren, aber während die einen in der Mine schufteten, lies Gomez sich immer besser vom Königreich bezahlen und sehr bald standen Wein, gutes Essen und Bücher für die Magier auf der Liste der Handelsgüter.
Viele Monde waren ins Land gezogen, als ein Mann in der Gefangenenkolonie anfing, seine Visionen der Freiheit zu verkünden. Er nannte sich Y’Berion, der Erleuchtete, und seine Worte waren von tiefem Glauben und Macht und alsbald zog er sich mit einer Schar Anhänger in den Sumpf zurück, wo sie ihr eigenes Lager gründeten.
Von seltsamen Mächten wurde bald berichtet, von Zauberei und Beschwörung, die selbst den Magiern unbekannt war. Und auch dieses Lager fand Zuwachs. Sie lebten vom Anbau von Sumpfkraut, dessen Rauch begehrt war, denn er schenkte den Menschen angenehme Träume. Sie handelten dieses Kraut mit dem Alten Lager und lebten sonst eher karg, aber zufrieden.

Das Königreich erholte sich indes allmählich von den Wunden der Vergangenheit . Auf den Feldern gedieh der Weizen und neue Handelsverträge wurden geschlossen.
Nur die Barriere kündigte wie ein Mal, vom Scheitern sämtlicher Versuche sie zu zerstören.
Und dann kamen die Orks.
Wie ein Sturm fegten sei über das Land, schlugen die Armeen des Königs nieder und töteten jeden Mensch, der ihnen in die Hände fiel.
So rüstete König Rhobar der zweite wieder zum Krieg und jeder Mann wurde zu den Grenzen geschickt.

In diesen Tagen wurde jeder, der sich eines Verbrechens schuldig gemacht hatte und sei es auch nur so gering, in die Minenkolonie von Khorinis gebracht. In den Schmelzen brannte Tag und Nacht das Feuer und beständig war das Hämmern der Schmieden zu hören.
Heute wird ein weiterer Verurteilter in die Mine gebracht. Dieser Verurteilte bist Du. Nur ein weiterer Gefangener, der für den Rest seines Lebens in der Barriere gefangen sein wird. So denken sie jedenfalls....



Auszug aus dem Gothic II - Handbuch:

Vorgeschichte

Nur wenige Wochen ist es her, seit ein Gefangener der Minenkolonie die magische Barriere um das Minental zerstörte, einen bösen Erzdämon besiegte... und just im Moment seines größten Triumphes von herabstürzenden Felsmassen verschüttet wurde. Doch die Kraft seiner magischen Rüstung verhinderte, dass der Tod den namenlosen Helden an sich riss...

Nun hat Xardas, der abtrünnige Magier, der geheimnisvolle Dämonenbeschwörer, diesen Helden wieder ins Reich der Lebenden geholt.


Königreich in Flammen

König Rhobar stand allein im Thronsaal. Nachdenklich starrte er auf den kleinen Brocken Erz vor sich, betrachtete fasziniert die violetten Adern, die den Brocken durchzogen und ihm seine magischen eigenschaften gaben.

"Mit diesem Erz wurde mein Reich aufgebaut... und ohne das Erz werde ich es wieder verlieren. Mein ganzes Reich versinkt im Chaos, überall erheben sich die Bauern und weigern sich, den von ihnen verlangten Tribut zu zahlen.
Und ich kann nichts dagegen tun!
Zu viele Schlachten habe ich verloren, zu viele Soldaten haben ihr Leben gelassen. Meine Armee ist klein geworden... zu klein, um den Orks entgegen zu treten. Wenn kein neues Erz aus Khorinis kommt, werden wir den nächsten Ansturm der Orks nicht überleben.

Er stand auf und ging zum Fenster. Eine gespenstische Ruhe lag über der Stadt. Nur der monotone Rhythmus der orkischen Kriegstrommeln war in der Ferne zu hören.

Sein Blick schweifte zum Hafen, zum kümmerlichen Rest der einst so mächtigen Kriegsflotte. Die Esmeralde, ein armseliges Handelsschiff, ... das einzige Schiff, dass dem König und seinem Reich geblieben war. Der Rest der Flotte lag auf dem Grund der Meere, versenkt durch die mächtigen Sklavengaleeren der Orks.
Seufzend riss sich Rhobar von dem traurigen Anblick los; sein Blick wanderte weiter zu den mächtigen Schornsteinen der großen Schmelzöfen. Schon seit zwei Wochen war kein Feuer mehr zu sehen. Schwarz und trostlos standen sie da - fast schien es ihm, als sähe er in den erloschenen Öfen und erkalteten Schornsteinen das Skelett des einst unbezwingbaren Reiches.

Ohne das Erz aus Khorinis hatten seine Armeen eine Niederlage nach der anderen erlitten. Nun waren die Waffenkammern leer, und ohne neues Erz konnte man keine Waffen schmieden, keine neuen Soldaten ausheben: Ohne Erz gab es keine Möglichkeit, das Kriegsglück doch noch zu wenden. Die Zukunft der Welt hing vom magischen Erz aus Khorinis ab!

"Ich muss eine Entscheidung treffen. Noch hat sich der Belagerungsring der Orks nicht vollends geschlossen. Noch könnte ein Ausfall gekingen. Wer weiß, wie lange noch? - Nein. Ich habe weder die nötigen Männer noch ausreichend Waffen. Ein Ausfall wird nichts nutzen. Ich brauche Erz."

Während sein Blick auf der Hauptstadt seines Reiches ruhte, fasste er einen kühnen, verzweifelten Plan.

"Wenn dieser Plan scheitert, dann haben wir verloren. Dann wird mein Reich in Trümmern liegen, und bald wird es nur noch in traurigen Liedern und gelehrten Schriften existieren. Aber noch könnte die Zeit reichen. Noch ist das Königreich nicht geschlagen. Wenn ich schnell handele, dann könnte es klappen."

Er riss sich aus seiner Lethargie und winkte einen Boten herbei.

"Schickt Lord Hagen zu mir, ich habe einen Auftrag für ihn!"

Kurze Zeit später kam ein sichtlich müder Krieger in den Thronsaal. Er hatte, wie viele andere Soldaten auch, seit Tagen nicht geschlafen; nur seine eiserne Disziplin hielt ihn noch auf den Beinen.

"Ihr habt nach mir verlangt, mein König?"
"Lord Hagen, ich habe eine Mission für Euch. Unser aller Überlaben, das Schicksal des gesamten Reiches, hängt von ihr ab. Ihr dürft nicht versagen!"
"Mein Leben hat keine Bedeutung, mein König. Ich werde die Mission erfüllen - oder ich werde sterben."
"Ich gebe Euch die Esmeralda. Nehmt die hundert besten Krieger aus Euren Reihen und segelt mit ihnen nach Khorinis. Ihr werdet nicht eher zurückkehren, bis die Laderäume des Schiffes mit Erz gefüllt sind!
Wir haben nicht viel Zeit. Brecht auf der Stelle auf!"


Krieg auf Khorinis

"Wenn du etwas suchst und nicht weißt, wo du es finden kannst,
dann geh nach Khorinis - dort wirst du es ganz sicher kaufen können."
- Sprichwort (Verfasser unbekannt) -

Das Minental von Khorinis. Lange vergessen waren die ruhmreichen Tage der einstmals ertragreichen Erzminen dieses unscheinbaren Landstrichs. Umringt von einer undurchdringlichen magischen Barriere schuften Sträflinge in den Erzminen, fristeten ihr Dasein in dem scheinbar natürlichen Gefängnis.

Einem einzelnen Mann war es gelungen, die Ketten der Gefangenschaft zu sprengen. Er folgte dem Ruf der Freiheit, der ihn tief in die unterirdischen Tempel dieser Welt führte. Bereit, jeden Preis zu bezahlen, ohne Kompromisse. Tatsächlich gelang es ihm, ein uraltes Übel aus dem Tal zu verbannen und die magische Barriere für immer zu zerstören.

Angespornt vom Hass ihrer jahrelangen Gefangenschaftströmten die Gefangenen durch den einzigen Pass in die lang ersehnte Freiheit. Niemand in Khorinis war auf das Geschehene vorbereitet, zu lange hatte man schon im Schatten der scheinbar unzerstörbaren Kuppel gelebt. Die kleine Garnison der Miliz hatte dem Ansturm der Häftlinge nichts entgegenzusetzen. Nach einigen blutigen Gefechten gelang es vielen Sträflingen, sich in den Bergen und Wäldern des Umlandes zu verstecken.

Die stetig zunehmenden Überfälle in der Umgebung der Stadt Khorinis und das immer dreistere Auftreten der Banditenschienen die gesamte Stadt zu lähmen. Angestachelt durch die Unfähigkeit der Miliz, ihre Höfe zu schützen, verbündeten sich einige der Bauern mit den Geflohenen und verweigerten von nun an dem König die Gefolgschaft.

Die Insel Khorinis sieht einer ungewissen Zukunft entgegen: Immer mehr Nahrungslieferungen der Bauern bleiben aus, einige Bauern lassen gar ihre Vorräte von Söldnern beschützen. Die Vorräte in den Kellern der Stadt schwinden rapide dahin. Die Macht der Miliz endet am Stadttor - niemand außerhalb der Stadtmauern ist mehr sicher vor den Überfällen der Banditen.

Doch was niemand ahnt: Das Böse ist nicht tot. Es formiert sich neu. Es formiert sich, um den Menschen den letzten Todesstoß zu versetzen. Und niemand kann es aufhalten.

Niemand?


Allein gegen die Mächte der Finsternis

Xardas, Dämonenbeschwörer und Mentor unseres Helden, erkennt als einer von wenigen die verzwickte Situation. Er befreit den namenlosen Helden aus dem Tempel und erweckt ihn wieder zu neuem Leben - mit dem Ziel, die Geheimnisse des Minentals zu entschlüsseln und die wahren Drahtzieher zu entlarven, die hinter dieser tödlichen Bedrohung stehen.

Doch der wochenlange Todeskampf tief unter den Trümmern des Tempels, die unsäglichen Leiden und Qualen haben deutliche Spuren hinterlassen: Kraftlos und armselig wirkt der Mensch, dessen Seele Xardas da in sein Pentagramm gerufen hat. Zum zweiten Mal lastet das Wohl des gesamten Landes auf den Schultern dieses Helden - doch da er so schwach geworden ist, hat er so vieles vergessen!
Nach all diesen Strapazen muss er sich vorsichtig stärken, sich allmählig wieder an früher Gelerntes erinnern, neue Fähigkeiten erwerben - so macht sich unser Held auf, um Xardas' Auftrag zu erfüllen.

Schon bald erkennt unser Held das gesamte Ausmaß der Katastrophe, die diese scheinbar zivilisierte Welt fast übergangslos in Korruption, Machtgier und Mord versinken zu lassen droht. Die satten, selbstzufriedenen, stets gierigen Bürger der Stadt Khorinis werden nun von kampferprobten königlichen Paladinen beschützt. Die hungernden Bauern allerdings können nicht mehr Korn liefern - und heuern furchtlose, bis an die Zähne bewaffnete Söldner an, die den Paladinen die Stirn bieten. Selbst die Magier, die sonst ruhig in ihrem Kloster leben, sehen sich nun zum Eingreifen gezwungen. Die Situation eskaliert: Ein offender Bürgerkrieg droht auszubrechen, der wohl keinen menschen auf der Insel Khorinis verschonen würde.

Doch wie kommt es, dass die seit Jahrhunderten bestehende Ordnung zu zerbersten droht? Zieht etwa eine versteckte Macht die Fäden, werden die Menschen geschickt gegeneinander ausgespielt? Soll all dieses Chaos nur zur Ablenkung dienen, um eine weitaus größere Gefahr zu verbergen? Unser Held macht sich auf, um im Minental nach Spuren dieser geheimnisvollen Macht zu suchen...


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