Barriere von Khorinis
Aus Gothic Almanach
- ACHTUNG
- Der Artikel beinhaltet Quellen, welche zwischen den Spielen zu Widersprüchen führen. Damit in den Texten keine Widersprüche zu finden sind, werden diese in den Einzelnachweisen aufgeschlüsselt.
Die Magische Barriere von Khorinis war über viele Jahre lang das Wahrzeichen der Insel Khorinis.[1]
Die wichtigsten Erzminen des Königreiches Myrtana lagen innerhalb dieser Barriere. Diese Kugel aus reiner magischer Energie ließ Lebewesen nur hinein, aber nicht wieder hinaus. Für leblose, nicht organische Materie war sie nach beiden Seiten hin durchlässig.[2] Sie hatte eine Größe von 6 km².[3]
Inhaltsverzeichnis
Vor der Erschaffung der Barriere
Um den Erzabbau im Minental voranzutreiben, wurde eine Strafkolonie eingerichtet, deren Insassen in den Minen das Erz abbauen sollten. Einzige bewohnter Ort war zu diesem Zeitpunkt die Burg im Minental. Die erste bekannte Mine war die verlassene Mine, die sich gleich am Austauschplatz befand. Aufgrund des zweiten Orkkrieges stieg der Erzbedarf Myrtanas, so dass König Rhobar II. für einen stetigen Zustrom von Zwangsarbeitern sorgte.
Erschaffung der Barriere
Erschaffen wurde die Magische Barriere von zwölf Magiern, auf Befehl König Rhobars II.. Der Hofstaat, der Generalstab und der König selbst wollten ein ausbruchsicheres Gefängnis für die zur Minenarbeit abgestellten Gefangenen. In den Minen wurde wertvolles und sehr seltenes magisches Erz gefördert, das zu unvergleichlich schlagkräftigen Waffen weiterverarbeitet wurde.
Der Hochmagier vom Kreis des Feuers, Xardas, verfolgte jedoch andere Pläne. Er hatte herausgefunden, dass Beliar ein absonderliches Interesse am Minental von Khorinis entwickelte. Xardas glaubte, dass sich Beliar für das magische Erz interessierte. Um Beliar vom Minental fernzuhalten, hatte er dem König daher den Plan unterbreitet, ein ausbruchsicheres Gefängnis zu errichten. Die Wahrheit konnte er nicht sagen, da sie von den Höflingen und den anderen Magiern nicht akzeptiert worden wäre.[4]
Um die Barriere zu errichten, wurden jeweils sechs Magier vom Kreis des Wassers und vom Kreis des Feuers zusammengerufen. Es waren die mächtigsten Magier des Reiches. Unter der Leitung von Xardas, einem der zwölf Magier, begannen sie mit der Errichtung der magische Barriere. Dazu verwendeten sie fünf uralte Fokussteine, in denen gewaltige Mengen an magischer Energie gespeichert waren. Als sie diese Magie freiließen, scheiterte jedoch das Projekt.
Was keiner der Magier wusste: Der Schläfer störte das gebrechliche Gefüge der Magie. Als sie ihn berührte, veränderte sich die Beschaffenheit des Zaubers und dadurch wurde die Barriere größer als erwartet. Damit saßen die Gefangenen, ihre Wärter und die Magier selbst in der Falle.[5]
Die Entstehung der Lager
Unter der Führung von Gomez rebellierten die Gefangenen, töteten alle Wärter und übernahmen die Kontrolle über das Minental. Die Magier blieben hingegen unangetastet. Zum einen hatte man Respekt, teilweise sogar Angst vor ihnen, und zum anderen hoffte man natürlich, dass sie einen Weg finden würden, die Barriere wieder zu zerstören. Die Gefangenen tauschten jetzt das dringend benötigte magische Erz mit dem König gegen Waren aus der Außenwelt. Gomez wurde zum mächtigsten und einflussreichsten Mann innerhalb der Barriere.
Auch weiterhin wurden hunderte Gefangene in die Barriere geworfen, unter ihnen sogar Frauen, die von Gomez und andere Anführer zur eigenen Belustigung angefordert worden waren. Mit der Zeit wurden auch Steuerschwindler, Deserteure, Kleinkriminelle, politische Gegner des Königs und sogar völlig unschuldige Menschen in die Barriere geworfen.
Später spalteten sich zwei Gruppen vom sogenannten Alten Lager ab. Im Alten Lager blieben Gomez und seine rechte Hand Raven als Anführer zurück. Das Alte Lager war weiterhin das größte Lager des Minentals, tauschte weiterhin magisches Erz mit der Außenwelt und hielt Kontakt zum König.
General Lee, der wegen einer Intrige der Höflinge in die Barriere geworfen worden war, sammelte Söldner um sich. Diese Gruppe beschützte die Wassermagier. Homer und andere erbauten einen Damm, Felder und Gebäude bei einem See in der Wildnis. Daraus entwickelte sich das "Neue Lager". Die neu entdeckte "Freie Mine" sicherte dem Neuen Lager einen stetigen Strom von magischem Erz.
Y'Berion, der Visionen vom Erzdämonen empfangen hatte, führte zusammen mit Kalom seine Anhänger in den Sumpf zu einem verlassenen Tempel. Dort errichteten die Sektenmitglieder in mühevoller Arbeit ein großes Lager. Anders als die beiden anderen Lager handelten die Sektenmitglieder anstelle von Erz mit Sumpfkraut um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Auswirkungen durch die Abspaltung
Da die Vorkommen in der ersten Mine versiegten, wurde die Alte Mine erschlossen. Einzig größere Auswirkung war, dass die Strafkolonie bald darauf nicht mehr von Truppen des Königs, sondern von den Gefangenen geleitet wurde und der König sich nun das Erz von den Gefangenen erkaufen musste. Bedingt durch die Aufspaltung in das Alte-, Sumpf- und Neue Lager mussten auch Produktionseinbussen hingenommen werden, da in der alten Mine nur Angehörige des Alten Lagers als Arbeitskräfte zur Verfügung standen.
Ausbruchspläne
Das Neue Lager und das Sektenlager suchten nach Wegen, um die Barriere zu zerstören. Die Wassermagier ließen eine Unmenge an magischem Erz aufschütten, um mit dessen Energie die Barriere zu sprengen. Die Mitglieder der Sekte beteten zur einem neuen Gott, den sie als Schläfer bezeichneten, um von ihm die Befreiung aus ihrer misslichen Lage zu erflehen. Beide Pläne scheiterten schließlich. Y'Berion starb nach einer Anrufung des Erzdämonen und die Sekte begann, auseinander zu fallen.
Nachdem die "Alte Mine", also die Mine des Alten Lagers, bei einem Wassereinbruch verschüttet wurde, beschloss Gomez, die freie Mine zu besetzen. Die Feuermagier widersetzten sich diesem Plan, weshalb Gomez sie daraufhin ermorden ließ. Die Besetzung und anschließende Befreiung der freien Mine hätte wohl zu einem offenen und sehr blutigen Krieg zwischen den Lagern geführt, wäre nicht der Fall der Barriere dazwischen gekommen.
Xardas verließ die Feuermagier bereits einige Jahre nach Erschaffung der Barriere und widmete sich in der Abgeschiedenheit seines im Orkgebiet stehenden Turmes dem Studium der Dämonen. Er fand heraus, wer für die Vergrößerung der Barriere verantwortlich war. Als ein namenloser Gefangener bei ihm auftauchte und um Hilfe für die Wassermagier bat, erkannte Xardas seine Chance. Er testete diesen Gefangenen und unterstützte ihn. Mit Xardas Hilfe entpuppte sich dieser Held als der "Heilige Feind", dessen Ankunft von den Orks prophezeit worden war.
Verbannung des Schläfers
Der Held fand das lange verschollene Schwert Uriziel. Dies war als einzige Waffe dazu in der Lage, dem Schläfer zu schaden und seine Schergen zu töten. Allerdings musste es dafür zunächst mit magischer Energie aufgeladen werden. Der Erzhaufen der Wassermagier war dazu gerade groß genug. Xardas und Milten, der einzige überlebende Feuermagier, halfen dem Helden dabei. Mit dem aufgeladenen Uriziel und der antiken Erzrüstung ausgerüstet, drang der Held in den Tempel Krushaks ein. Nach einem schweren Kampf gelang es dem Helden, den Erzdämonen zu verbannen. Während dieses Kampfes wurden auch Kalom und die fanatisierten Anhänger des Erzdämonen getötet.
Fall der Barriere
Die Barriere brach daraufhin mit einem Donnerhall zusammen. Für die meisten Bewohner des Minentals war dies der lang ersehnte Moment. Sie flohen, so schnell sie konnten. Viele Mitglieder der Sekte, die schon zu lange unter dem Bann des Erzdämonen gestanden hatten, verfielen dem Wahnsinn. Für viele der ehemaligen Strafgefangenen war es eine Flucht in den Tod. Drachen, die vom letzte Schrei des Schläfers ins Minental gerufen wurden, töteten zahllose Gefangene. Die Milizen und Bauern des umliegenden Landes töteten ebenfalls viele von ihnen. Nur die stärksten und am besten bewaffneten Gefangenen überlebten und wurden zur Plage für die ganze Insel Khorinis.
Einzelnachweise
- ↑ - "Der König trommelte damals - das war vor etwa 20 Jahren - zwölf seiner besten Magier zusammen."; im Comic zu Gothic (Seite 11)
- "Um jede Flucht unmöglich zu machen, sandte der König die mächtigsten Magier des Reiches aus, eine magische Barriere um das gesamte Tal zu errichten." - "Hey, ich bin seit zwei Jahren in der Barriere. Weißt du überhaupt wie lange ZWEI JAHRE sein können?"; in Gothic
- "Die Insel ist vor allem durch das Minental bekannt geworden. Ein zweifelhafter Ruf, denn viele Jahre erstreckte sich eine magische Barriere über das gesamte Tal ..."; in Gothic II
- "Vor ca. 20 Jahren ließ Rhobar von zwölf Magiern rund um das Erzabbaugebiet Khorinis eine magische Barriere errichten."; im Artbook: Agnes Illigner, Ralf Marczinczik: The Art of Gothic 3. Mediaprint, Westerrönfeld 2006, ISBN: 3-939786-00-4 (Seite 12)
- Vor 9 Jahren: Erschaffung der Barriere; in der Zeittafel aus dem Handbuch zu Gothic 3
- - Widerspruch: Im Comic und auch im Artbook wird von 20 Jahren gesprochen. Einzig das Handbuch von Gothic 3 spricht von gerade mal 9 Jahren. Gehen wir demnach von 20 Jahren aus und nehmen die zwei Jahre von Lester hinzu, haben wir insgesamt 22 Jahre.
- ↑ - Königreich Myrtana, Erzminen von Khorinis und Erz im Austausch gegen Waren aus der Außenwelt - "Sie ist undurchdringlich." [...] "Diese verdammte Barriere lässt dich zwar rein, aber raus kommst du hier nicht mehr."; in Gothic
- "Die magische Barriere hat die Eigenschaft, zwar Mensch und Gegenstände von außen nach innen durchzulassen. Den umgekehrten Weg heraus aus der Gefangenenkolonie kann jedoch kein lebendes Wesen gehen."; im Artbook: Agnes Illigner, Ralf Marczinczik: The Art of Gothic 3. Mediaprint, Westerrönfeld 2006, ISBN: 3-939786-00-4 (Seite 12/13) - ↑ "Die Kuppel ist ein gut 6 km² großes Freiluftstraflager."; im Artbook: Agnes Illigner, Ralf Marczinczik: The Art of Gothic 3. Mediaprint, Westerrönfeld 2006, ISBN: 3-939786-00-4 (Seite 12)
- ↑ Almanach von Xardas; in Gothic II
- ↑ - "Aber etwas störte das zerbrechliche Gefüge der Magie" - Verlust der Kontrolle und riesige Ausmaße - Gefangene der Barriere; in Gothic
- "Und dadurch, dass sie mit ihm in Kontakt kommt, verändern sich ihre Eigenschaften."; Offizielle Aussage von Mike Hoge