Suchende
Aus Gothic Almanach
Suchende sind mächtige magiebegabte Wesen, welche in finstere Kutten gehüllt sind.[1]
Uneingeweihte hatten unterschiedliche Bezeichnungen für sie. Männer, Magier oder Gestalten in schwarzen Roben. Doch auch schwarze Teufel und schwarze Kapuzenmänner wurden sie genannt.[2]
Einst waren sie Menschen, die durch die unreine Magie eines Dämons zu dem wurden, was sie nun sind. Die Suchenden auf Khorinis entstanden durch den jahrelangen Einfluss eines Erzdämons. Ihren eigenen Willen und ihre alte Persönlichkeit haben sie längst verloren. Sie wissen, wer sie einmal waren, aber diese Person ist fort und kehrt nie zurück.[3]
Sie sind die Schergen der Unterwelt und die eigentlichen Drahtzieher Beliars. Normalerweise arbeiten sie im Verborgenen und treten nicht gehäuft auf.[4]
Hierarchie
Beliar hat viele Kreaturen und Wesen, die ihm dienen. Die Suchenden gehören dazu. Neben den Drachen gelten sie als die wahren Anführer der Orks im Minental.[5]
Nach dem Fall der Barriere war der Schwarzmagier von Irdorath der Wächter der Hallen von Irdorath und der oberste Suchende. Nur sein Meister stand über ihm.[6]
Eine besondere oder wenigstens gesonderte Stellung besaß der Schlüsselmeister, da er für die Schalteranlage innerhalb der Hallen zuständig war. Selbst bezeichnete er sie als Krypta.[7]
Macht, Wirken und Einfluss
Sie sind der Magie mächtig und verwendeten unterschiedliche Zauber; hauptsächlich den Feuerball, Feuersturm, Blitzschlag, Unwetter und Feuerregen. Sie sollten daher nicht unterschätzt werden.[8]
Über den "schwarzen Blick" verfügen sie, der durch ihre bloßen Worte ein Opfer befällt und mit Albträumen und Ruhelosigkeit verflucht. Die Flüche, die sie über die Innos-Wegschreine legten, hatten den gleichen Effekt auf jeden, der daran betete. Außerdem verfügten sie über eine Art Bezauberung, durch die sie ihrem gegenüber als besonders freundlich und vertrauenerweckend vorkamen.[9]
Der Oberste ihrer Art verfügte über den mächtigen Zauber Schrei der Toten. Zudem war er in der Lage, nur mit einem Wort einen Menschen auf ewig in den Wahnsinn zu treiben. Sein schwarzer Blick erschöpfte zusätzlich vollständig die geistige Kraft des Opfers und griff die Lebenskraft an.[10]
Studium
Pyrokar, der oberste Magier des Klosters auf Khorinis, beauftragte den Feuermagier Karras mit dem Studium dieser verhüllten Wesen, die auf der Insel auftauchten. Schon von Anfang an war ihm klar, dass sie unter dämonischem Einfluss stehen oder gestanden haben. Später fand er heraus, dass es sich um dämonische Wesen handelt, die ihren Ursprung zum Teil in Dämonen und Menschen haben. Eine von Beliar geschaffene, völlig pervertierte Lebensform. Ob es sich dabei um eine körperliche Mutation oder eine geistige Besessenheit handelte, konnte er nicht sagen.[11]
Nachdem er einen Almanach der Besessenen untersucht hatte, fand er die Herkunft der Suchenden heraus. Ursprünglich waren sie Menschen, doch gaben sie sich der unreinen Magie eines sehr mächtigen Erzdämonen hin. Zusammen mit sehr starken Drogen und dem Einfluss dieses Erzdämonen dienten sie ihm, bis sie zu willenlosen Werkzeugen des Bösen wurden. Ein Schatten ihrer Selbst, die die Jagd auf die Anhänger Innos' nie mehr beenden werden.[12]
Für den Helden waren diese Erkenntnisse aufschlussreich, für Karras selbst warfen sie nur noch mehr Fragen auf. Der Held vermutete, dass es sich dabei um die Bruderschaft des Schläfers handeln könnte. Der Schwarzmagier auf Irdorath bestätigte später seine Vermutung.[13]
Aus dem Gestein gesegneter Erde stellte er ein Schutzamulett her, welches gegen die mentalen Angriffe der Suchenden schütze, dem schwarzem Blick.[14]
Geschichte
Ursprung
Innerhalb der heiligen Hallen von Irdorath, einer der vier Tempel Beliars, sind Statuen der Suchenden zu finden. Demnach kann angenommen werden, dass es die Suchenden schon vor dem Fall der Barriere von Khorinis gegeben haben muss. Zudem wussten Xardas und Pyrokar, wer die Suchenden sind und welche Absichten sie verfolgen.[15]
Die Suchenden auf Khorinis stammten aus dem ehemaligen Sumpflager der Barriere von Khorinis. Unter der Berauschung des Sumpfkrauts und dem Einfluss des Schläfers, während ihrer Gebete und Meditationen, trennte sie nur ein Befehl ihres Gottes davon, ihm auf ewig zu verfallen. Bei seiner Verbannung hörten sie seinen nervenzerfetzenden Schrei. Es war das "Wort der Macht", dem alle dunklen Kreaturen gehorchen mussten.[16]
Fast alle Mitglieder der Bruderschaft verfielen dem Wahnsinn und verwandelten sich in kurzer Zeit zu Suchenden. Lester begegnete ihnen schon bei seiner Flucht aus dem Minental, bevor er in einem Tal bei Xardas' Turm ankam. Nur wenige Anhänger des Schläfers hatten es geschafft, sie selbst zu bleiben, wenn auch unter großer Verwirrung und starken Kopfschmerzen, die über Wochen anhielten. Dazu gehören Lester, Angar und Fortuno.[17] Als der untote Drache beschworen wurde, übernahm er als ihr Meister die Kontrolle über die Suchenden und wirkte weiterhin den Einfluss Beliars auf die ehemaligen Bewohner des Sumpflagers aus.[18]
Das Auge Innos'
Als die Suchenden herausfanden, wer der Held wirklich war, erkannten sie das Auge Innos' als Bedrohung. Jede Möglichkeit war ihnen dabei recht, ihn aufzuhalten. So waren sie sogar bereit, aus ihrer Deckung hervorzutreten und sich an den wichtigsten Orten auf der Insel zu positionieren, um den Helden in eine Falle zu locken und diese zuschnappen zu lassen.[19]
Sie brachten den Novizen Pedro dazu ihnen zu helfen. Er stahl das Auge aus dem Kloster der Feuermagie und die Suchenden zerstörten es am Sonnenkreis, damit seine Macht nicht gegen sie genutzt werden konnte. Die Bergung des zerbrochenen Auges war dennoch möglich.[20]
Lothar und Bennet
Durch die Suchenden wurde der Paladin Lothar ermordet. Durch einen gekauften Zeugen wurde diese Tat dem Söldnerschmied Bennet angehängt. Der Zeuge war Cornelius, der Sekretär des Statthalters. Ein Suchender suchte ihn vor dem Mord auf und bot ihm 20.000 Goldstücke, sollte er für Bennets Verurteilung sorgen. Nach Lothars Tod bezeugte er vor Lord Hagen, Bennet bei der Tat beobachtet zu haben.[21]
Durch Bennets Inhaftierung und Verurteilung zum Tode, drohte ein Krieg zwischen der Stadt und den Söldnern. Obwohl die Söldner für so eine Befreiungsaktion nicht ausreichend Leute zur Verfügung hatten, wollten einige von ihnen Bennet befreien. Durch Lares wollte Lee eine gewaltfreie Lösung finden. In der Zwischenzeit versuchte Lee, seine Jungs zu beruhigen, wobei er nicht wusste, wie lange dies noch so bleiben würde. Ein kluger Berater Lord Hagens konnte erwirken, dass Bennet freigesprochen wurde. Cornelius sollte danach wegen Falschaussage festgenommen werden.[22]
Besessenheit und Schutz
Um den Einfluss ihres Gottes zu erhöhen, ergriffen sie Besitz von einigen Bürgern der Insel und kontrollierten ihren Körper und Geist mit Hilfe eines Almanach der Besessenen. In diesen Büchern wurden die Namen der Besessenen niedergeschrieben. Weiterhin verfluchten sie einige Wegschreine Innos'. Wer an diesen betete, wurde ebenfalls besessen und von Albträumen geplagt. Diese Art der Besessenheit entstand auch oft durch Gespräche mit den dunklen Magiern und konnte nur im Kloster geheilt werden.[23]
Um die Almanache der Besessenen und die Besessenen selbst kümmerten sich die Feuermagier. Die gefundenen Almanache vernichte Pyrokar. Die Reinigung der Schreine übernahmen die Paladine. Nach einigen Nachforschungen war es dem Feuermagier Karras gelungen, das Seelenruf-Amulett zu fertigen. Mit ihm konnte dem geistigen Einfluss der Suchenden widerstanden und eine Besessenheit somit vermieden werden.[24]
Buch über die Hallen von Irdorath
Das Buch Die Hallen von Irdorath beinhaltete alle Hinweise, welche über die Hallen wichtig waren. Deswegen versuchten die Suchenden, es in ihren Besitz zu bekommen. Auf dem Hof von Sekob hatte Xardas das Buch versteckt. Die dämonischen Wesen überrannten den Hof und vertrieben seine Bewohner bei ihrer Suche nach dem Buch. Doch bevor sie es finden konnten, kam der Held zum Bauernhof und hielt die Eindringlinge auf. Im Anschluss brachte der Held das Buch zu Pyrokar.[25]
Umkehrritual
Mit einem Umkehrritual schaffte es Vatras zusammen mit Pyrokar und Xardas das Auge Innos' wieder zu heilen. Damit wurde der Plan der Suchenden, das Auge unschädlich zu machen, wieder rückgängig gemacht.[26]
Trotzdem hielten die Suchenden an ihren Plan fest: Erst, wenn jegliche Bedrohungen ausgemerzt wären, würden sie aufhören. Deswegen blieben sie, um ihre aufgestellten Fallen zuschnappen zu lassen, damit der Held in einer davon tappen und daran sterben würde.[27]
Tod der Drachen
Selbst nach dem Tod der Drachen im Minental zogen die Suchenden nicht ab. Ihre Anzahl war in wenigen Tagen sogar noch gestiegen.[28]
Verbleib
Die Suchenden hatten sich über Khorinis, das Minental und Irdorath ausgebreitet. Viele wurden bei Begegnungen mit dem Helden getötet. Doch ob einige nach der Vernichtung des Erwählten Beliars verblieben und was mit ihnen geschah, kann nicht gesagt werden. Ihr Schicksal ist daher unbekannt.[29]
Einzelnachweise
- ↑ Sehr mächtige magische Wesen - Magier in schwarzen Roben - Männer in schwarzen Roben; in Gothic II
- ↑ Männer in schwarzen Roben - Magier in schwarzen Roben - Gestalten in schwarzen Roben - Schwarze Teufel - Schwarze Kapuzenmänner; in Gothic II
- ↑ Herkunft der Suchenden - Graue Vergangenheit; in Gothic II
- ↑ Schergen der Unterwelt Beliars - Drahtzieher Beliars - "Das Böse ist gerissen und wirkt meist im Verborgenen. Nur selten sieht man es ans Tageslicht kommen ..."; in Gothic II
- ↑ "Der Feind hat viele Gesichter. Die Suchenden sind eines davon." - "Sie sind die wahren Anführer der Orks."; in Gothic II
- ↑ Wächter der Hallen von Irdorath - Vergangenheit des Schwarzmagiers - Meister hinter den Toren; in Gothic II
- ↑ Krypta des Schlüsselmeisters - Anlage; in Gothic II
- ↑ Sehr mächtige magische Wesen - Runen der Suchenden - "Geh ihnen aus dem Weg." - "Nimm dich vor ihnen in Acht."; in Gothic II
- ↑ Schwarzer Blick der Suchenden - Böse Träume - Beklemmendes Gefühl - "Die Stimme dagegen, war sehr ruhig und vertrauenserweckend." - Geschändere Schreine als Paladin; in Gothic II
- ↑ Verwendung des Zaubers Schrei der Toten - "Nur ein Wort von mir und du wirst auf ewig dem Wahnsinn verfallen." - Manaleiste wird vollständig geleert und Lebensenergie halbiert; in Die Nacht des Raben
- ↑ - Oberster Magier des Klosters: Pyrokar - "Ich habe Karras darauf angesetzt, sich mit der Materie zu befassen." - Dämonischer Ursprung und Einfluss - Dämonische Wesen; in Gothic II
- Von Beliar geschaffene, völlig pervertierte Lebensform - "Diese Wesen sind zum Teil dämonischen und zum Teil menschlichen Ursprungs." - Art der geistigen Besessenheit oder gar eine rein körperliche Mutation; in Gothic II - ↑ Herkunft der Suchenden; in Gothic II
- ↑ - Held: "Danke. Das war sehr aufschlussreich." - Karras: "Tatsächlich? Für mich wirft das nur noch mehr Fragen auf. Zum Beispiel, wer waren sie vorher und welcher Erzdämon hat sie zu dem gemacht, was sie nun sind."; in Gothic II
- Held: "Ich habe eine Vermutung. Das alles klingt nach der Bruderschaft des Schläfers. Die Jungs kenne ich." - Held: "Du warst einmal ein Anhänger des Schläfers." - Schwarzmagier: "Das ist graue Vergangenheit."; in Gothic II - ↑ Held: "Gibt es einen Schutz gegen die mentalen Angriffe der Suchenden?" - Karras: "Ein Amulett, das mit Gestein aus gesegneter Erde angefertigt wurde, könnte eine schützende Wirkung haben." - "Ich fertige dir das Schutzamulett gegen den schwarzen Blick der Suchenden."; in Gothic II
- ↑ Östlicher Beschwörungstempel Beliars - Xardas über die Suchenden - Pyrokar über die Suchenden; in Gothic II
- ↑ "...durch Gebet und Meditation den Schläfer auf spiritueller Ebene zu treffen" - Erzdämon und Drogen - Angar erinnert sich - Xardas berichtet über die Armee im Minental; in Gothic und in Gothic II
- ↑ Wahnsinn der Bruderschaft - Lester sah Männer in dunklen Kapuzenmänteln - Magier in schwarzen Roben = Suchende - Lester im Tal Khorinis - Angar im Minental - Fortuno in Jharkendar; in Gothic II und in Die Nacht des Raben
- ↑ Sie sprechen immer von ihm als Meister - "Habe ich dir nicht die Suchenden geschickt, um dich auf meine Fährte zu locken?" - "Ich bin irgendwie völlig im Eimer und habe ständig Kopfschmerzen."; in Gothic II
- ↑ Bedrohung für die Suchenden: Das Auge Innos' - Sie [...] werden versuchen, dich mit allen Mitteln aufzuhalten." - "Er sah sich gezwungen, aus seiner Deckung hervor zu treten und offen anzugreifen." - An den wichtigsten Orten in Stellung begeben, um Fall zuschnappen zu lassen; in Gothic II
- ↑ Pedro stahl das Auge - Suchender am Sonnenkreis - Zerbrochenes Auge am Sonnenkreis; in Gothic II
- ↑ Auftrag der Suchenden: Verurteilung eines Söldners für 20.000 Goldstücke - Cornelius sah den Mord und tritt als Zeuge auf; in Gothic II
- ↑ "... sonst wird es einen Krieg geben. Lee wird das nicht auf sich beruhen lassen." - Befreiungsaktion der Söldner - Lares vor Ort - "Bis das geschehen ist, versuche ich, meine Leute zu beruhigen." - "... ich weiß nicht, wie lange ich die Männer unter Kontrolle halten kann." - Kluger Berater beweist Unschuld - Festnahme von Cornelius; in Gothic II
- ↑ Kontrolle durch die Almanache - Hilfe nur im Kloster - "Seine Seele gehört uns." - Geschändere Schreine als Paladin; in Gothic II
- ↑ "Finde diese Opfer und bring mir ihre Bücher." - "Ich werde sie unschädlich machen." - Reinigung durch Paladine - Schutz gegen die Suchenden; in Gothic II
- ↑ "Das Buch [...] enthält alle Hinweise, die du brauchst." - Suchende wollten das Buch über die Hallen von Irdorath - Buch bei Sekob versteckt - Suchende in Sekobs Haus - Suchende getötet - Pyrokar erhält das Buch; in Gothic II
- ↑ Umkehrritual mit Vatras, Pyrokar und Xardas - Geheiltes Auge; in Gothic II
- ↑ An den wichtigsten Orten in Stellung begeben, um Fall zuschnappen zu lassen - Suchenden nicht abgezogen und Tod des Helden; in Gothic II
- ↑ Steigende Anzahl der Suchenden nach Tod der Drachen; in Gothic II
- ↑ An den wichtigsten Orten in Stellung begeben - Sichtung: Tal Khorinis, Minental und Irdorath - Avatar des Bösen besiegt; in Gothic II